Die Magensäure ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Verdauungssystems. Sie bereitet nicht nur Eiweiß auf seine Aufspaltung aus der Nahrung vor, sie macht auch Keime unschädlich, die in den Magen gelangt sind. Dennoch: Produziert der Magen zu viel Magensäure, macht sich das durch verschiedene Beschwerden bemerkbar. Welche das sind und wie Sie die Magensäure neutralisieren können, lesen Sie hier.
Magensäure und Magensaft – Fragen und Antworten
Wie wird Magensäure gebildet?
Die Magensäure ist Bestandteil des Magensafts. Die Magenschleimhaut gibt Hormone ab, welche spezielle Zellen der Magendrüsen zur Magensaftproduktion anregen. Diese Hormone werden entweder aktiviert, wenn Nahrung direkt im Magen ankommt und die Magenwand dehnt oder schon früher, beim Anblick oder Geruch einer leckeren Mahlzeit. Selbst nur an Essen zu denken, kann schon ausreichen, um die Produktion von Magensaft anzukurbeln.
Wie viel Magensaft produziert der Magen?
Rund zwei bis drei Liter täglich. Aus welchen Bestandteilen setzt sich der Magensaft zusammen? Neben der Magensäure (Salzsäure) enthält der Magensaft noch Schleim, einen Eiweiß-Spalter und ein Protein, das die Aufnahme von Vitamin B12 im Krummdarm ermöglicht.
Was sind die Aufgaben der Magensäure?
Die Magensäure übernimmt einen Teil der Verdauung und macht dank des sauren pH-Werts Krankheitserreger unschädlich.
Wie hoch ist der pH-Wert im Magen?
Der pH-Wert im Magen liegt nüchtern zwischen 1,5 und 2. Dies ist sehr sauer und etwa vergleichbar mit dem pH-Wert von Zitronensaft.
Warum verdaut der Magen sich nicht selbst?
Der Magen ist mit einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet, die ihn vor der aggressiven Säure schützt.
"Wissenswert: im Zwölffingerdarm wird der saure Nahrungsbrei mithilfe von Bicarbonat neutralisiert, bevor er weiterverdaut wird. Das Bicarbonat wird von der Bauchspeicheldrüse produziert."
Wann bildet der Magen zu viel Magensäure?
Die Produktion von zu viel Magensäure (Hyperazidität) kann auf verschiedenste Ursachen zurückzuführen sein.
Folgende Faktoren können vorübergehend den Magen übersäuern
- Eine ungesunde, unausgewogene Ernährung
- Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und Kaffee
- Stress
- Bestimmte Medikamente wie Schmerz- und Rheumamittel sowie Antibiotika
Bemerkbar macht sich die Hyperazidität durch verschiedene Symptome: Dazu zählen Völlegefühl, saures Aufstoßen und Sodbrennen genauso wie Magenschmerzen, Übelkeit und Magendruck.
Mit Antazida die Magensäure neutralisieren
Eine kurzfristige Störung der Magensäureproduktion ist im Regelfall unbedenklich und kann gut mit sogenannten Antazida – wie Rennie® – unter Kontrolle gebracht werden. Dabei handelt es sich um Basen, welche die Säure im Magen neutralisieren können, um somit gegen zu viel Magensäure vorzugehen.
Neben der Einnahme empfiehlt es sich, die eigene Ernährung umzustellen, um einer Hyperazidität vorbeugen zu können, um somit gegen zu viel Magensäure vorzugehen. Nehmen Sie daher eher basische Lebensmittel wie Bananen, Kartoffeln, Spinat, Rucola oder Fenchel zu sich. Wenn die Beschwerden auf viel Stress zurückzuführen sind, sollten Sie sich einen Ausgleich zum hektischen Alltag suchen: Entspannende Aktivitäten wie Wandern oder ausgedehnte Radtouren können ebenso helfen wie Yoga oder Autogenes Training. Probieren Sie aus, was Ihnen guttut.
Dauerhafte Übersäuerung kann dem Magen schaden
Wenn der Magen langfristig übersäuert, etwa aufgrund einer Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, kann dies etliche Beschwerden zur Folge haben:
- eine Magenschleimhautentzündung,
- ein Magengeschwür oder
- ein Geschwür im oberen Abschnitt des Dünndarms (etwa ein Zwölffingerdarmgeschwür)
Ebenso kann die Speiseröhre durch den ständigen Kontakt mit dem extrem sauren Magensaft Schaden nehmen. Dies ist etwa bei der Refluxkrankheit der Fall. Dabei handelt es sich um einen krankhaften Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre mit Sodbrennen und stechenden Schmerzen hinter dem Brustbein.
Wer unter dauerhaften Beschwerden leidet, oder öfter damit zu kämpfen hat, sollte also dringend einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
Die Behandlung richtet sich nach der Erkrankungsursache. Zur Hemmung der Magensäure-Bildung kommen Säureblocker wie sogenannte Protonenpumpeninhibitoren (PPI) infrage. Bei einem Befall mit Helicobacter pylori ist im Regelfall ergänzend eine Antibiotika-Therapie nötig.